Energieberatung
Wozu Energieberatung?
In Zeiten der stetig steigenden Energiepreise rauft sich so mancher Hausbewohner beim Anblick der Heizrechnung die Haare. Doch nicht nur das Geld, auch Umweltaspekte geben häufig den Anstoß sich mit dem Thema Energiesparen auseinanderzusetzen.
Die ersten Schritte: Mit einem Energieberater den momentanen Stand der Dinge abklären und daraus unter Einbeziehung möglichst aller Rahmenbedingungen ein sinnvolles Konzept für sofortige oder auch spätere Maßnahmen erstellen.
Die Ziele der Energieberatung sind:
- den Energiebedarf und die jährlichen Kosten zu senken und dadurch die Umwelt zu schonen
- Behaglichkeit und ein gesundes Raumklima zu schaffen
- dauerhafte Lösungen zu finden, die Bauschäden verhindern
- den Zustand des Objektes zu verbessern und damit dessen Wert zu erhöhen
- beim Kunden das Verständnis von Zusammenhängen zu verbessern und den Blick für das Wesentliche zu schulen
Denn nur an das, was man versteht, kann man auch glauben. Und nur Dinge, an die man glaubt, wird man auch machen, hinter ihnen stehen und damit zufrieden sein.Denn nur an das, was man versteht, kann man auch glauben. Und nur Dinge, an die man glaubt, wird man auch machen, hinter ihnen stehen und damit zufrieden sein.
Sanierung
Einsparpotentiale
- Verbesserung der Außenbauteile (Fenster, Wände, Dach...)
- Erneuerung oder Verbesserung der Heizungsanlage
- Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Einbau einer Solaranlage
- Nutzung regenerativer Energien
- günstige Finanzierungskonditionen
- Zuschüsse
Dämmung der obersten Geschossdecke / Dach
Dies ist die meist effizienteste, einfachste und billigste Form, bei einem bestehenden Haus den Heizenergiebedarf zu senken.
Im einfachsten Fall wird auf die Decke eine 20-30cm starke Dämmschicht aufgelegt. Soll der Dachboden begehbar bleiben, wird z.B. eine Staffelkonstruktion oder ein Distanzboden mit einer abschließenden Lage aus z.B. Holzwerkstoffplatten notwendig sein
Dämmung der Fassade
Voraussetzung
dafür ist eine wirklich trockene Wand - nicht nur oberflächlich trocken, sondern durch und durch. Bevor Sie Überlegungen in Richtung Fassadendämmung anstellen, sollte dieser Punkt zweifelsfrei geklärt sein.
Vorteile
Neben der Senkung des Heizenergiebedarfes spricht außerdem die höhere Oberflächentemperatur der Wand auf der Raumseite für eine Fassadendämmung. Die warmen Oberflächen werden als ausgesprochen angenehm empfunden, es entsteht ein wohliges Raumklima.
Wie dick soll gedämmt werden?
So dick wie möglich!
Lassen Sie sich verschiedene Angebote machen: 8cm, 12cm, 16cm, 20cm. Vergleichen Sie die Endsummen und berechnen Sie, wie hoch der Unterschied pro m² gedämmter Fassade ist. Den größten Anteil am Preis macht nämlich nicht das Dämmmaterial, sondern Gerüst, Arbeitszeit, Kleber, Verputz u.ä., die für alle Dämmstärken fast gleich sind.
Warum also weniger dämmen, wenn mehr nicht viel mehr kostet?
Nicht vergessen: den Sockel zur Vermeidung von Wärmebrücken mitdämmen!
Dämmung der Kellerdecke von unten
Das ist meist auch relativ einfach auszuführen, je nach Anforderungen an die Optik. Die Dämmung erhöht, vergleichbar mit der Wand, die Oberflächentemperatur des Fußbodens. Und jeder weiß, wie unangenehm kalte Füße sind.
Achtung: Dämmungen in Heizräumen müssen den Brandschutzbestimmungen genügen!
Fenstertausch
Alte Fenster sind oft wahre Energiefresser und verursachen zusätzlich ein äußerst unbehagliches Raumklima durch niedrige Oberflächentemperaturen (siehe oben bei Dämmung der Fassade). Und, wenn sie auch noch undicht sind, zieht es ständig im Haus oder in der Wohnung. So ist das Sitzen bei tiefen Außentemperaturen neben einem Fenster unangenehme und auch die Raumaufteilung wird dadurch stark eingeschränkt.
Tipps für den Fensterkauf
Wenn Sie Fensterangebote vergleichen, fragen Sie nach detaillierten Werten:
Heizungstausch
Kaufen Sie eine neue Heizung, wenn irgendwie möglich, nicht vor einer energetischen Sanierung! Die Anforderungen an die Leistung der Heizung verändern sich dadurch zu stark.
Zu einem Heizungstausch gehört eventuell auch eine Sanierung des Kamins. Dies mit dem Kaminfeger vorher besprechen, um böse Überraschungen zu vermeiden!
Tipps für den Fenstereinbau
Wenn Sie einen Fenstertausch mit einer Fassadendämmung kombinieren, lassen Sie die neuen Fenster bündig an die Außenkante der bestehenden Mauer setzen, so lässt sich die Fassadendämmung ein Stück über den Fensterstock ziehen. Das vermeidet Wärmebrücken und man spart sich die Dämmung der Laibung (die Fassadendämmung soll entsprechend dick sein, sonst wird das Fensterbrett außen zu schmal).
- für die U-Werte gilt: je niedriger, desto besser (dämmt besser)
- U-Wert des Glases
- U-Wert des Rahmens (manchmal leider nicht verfügbar); der Rahmen ist der schlechteste Teil des Fensters
- U-Wert des Fensters gesamt (sollte verfügbar sein)
Schimmel und Luftfeuchtigkeit
Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100% wird als mit Wasserdampf gesättigt bezeichnet, weil sie nicht mehr Wasserdampf halten kann. Wird diese Luft noch stärker abgekühlt, fällt die überschüssige Menge an Wasserdampf als Tauwasser aus.
Wichtig ist, dass bei schlecht gedämmten Gebäudeteilen (Wand, etc.) die Temperatur der Oberfläche dieses Bauteils niedriger liegt, als die Lufttemperatur in der Mitte des Raumes.
Und genau an der Wandoberfläche ist aber die Temperatur Ausschlag gebend. (z.B. Außenluft -10°C, Innenluft 20°C, Oberflächentemperatur der Wand innen 14°C).
Wann entsteht Schimmel?
Schimmel ist auch ohne Licht lebensfähig und kommt bei Temperaturen zwischen 0°C - 40°C vor. Weiter bevorzugt Schimmel einen pH-Wert von 2-8 (also sauer bis maximal schwach basisch/alkalisch).
Schimmel entsteht bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, nämlich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80%, also schon ohne sichtbare Feuchtigkeit! Dem bereits bestehenden Schimmelpilz genügen aber schon 60% um zu überleben und weiter zu wachsen.
Dabei muss diese Luftfeuchtigkeit natürlich über einen längeren Zeitraum bestehen. Ein nur zeitweises Erreichen dieser Luftfeuchtigkeit macht in der Regel nichts aus.
Um dies zu verstehen, nachfolgend die wichtigsten Hintergrundinformationen zum Thema.
Luftfeuchtigkeit
Ganz wichtig ist die Unterscheidung von absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit:
Relative Luftfeuchtigkeit: angegeben in % der maximal möglichen dampfförmigen Wassermenge; relativ deswegen, weil die maximal mögliche Wasserdampfmenge abhängig ist von der Temperatur der Luft.
Absolute Luftfeuchtigkeit: angegeben in Gramm dampfförmiges Wasser/kg Luft
Beispiel
Lufttemperatur | absolute Luftfeuchtigkeit | relative Luftfeuchtigkeit |
25°C | 10g H2O/kg | 50% |
15°C | 10g H2O/kg | 100% |
Schlussfolgerung
Gelangt warme Luft an kühle Umgebungsflächen (Mauer, Boden, Decke), steigt die relative Luftfeuchtigkeit an der Oberfläche des Bauteils, bzw. fällt bei großer Temperaturdifferenz sogar Tauwasser an.
Sommerfall: Außenluft mit 26°C und 60% Luftfeuchtigkeit erreicht bei einer Temperatur von 20°C eine Luftfeuchtigkeit von 80%, und ab 17°C fällt Tauwasser an. (Kommt z.B. in einem nicht gedämmten Keller leicht vor, weil das Mauerwerk durch das außen liegende Erdreich eher kühl ist.)
Maßnahmen gegen Schimmelbefall
Entfernung des Schimmels
als langfristig aber nicht ausreichende Maßnahme: bei tiefgehendem Befall kann auch das Abschlagen des Putzes notwendig werden, ansonsten genügt die oberflächliche Entfernung mit z.B. Äthylalkohol (Achtung: entzündlich - während der Behandlung gut lüften), Wasserstoffperoxid, 20prozentige Sodalauge, Salmiakverdünnung (alles in Drogerien/Apotheken zu bekommen; Warnhinweise beachten!)
Gleichzeitig
hat die langfristige Bekämpfung des Schimmels zu erfolgen, indem dem Pilz die Lebensgrundlagen genommen werden: das sind Nahrung und Feuchtigkeit.
Dem Pilz die Nahrung entziehen
Pilze leben von organischem Material (z.B. Tapeten, Holz, Textilien, Leder, Staub, Dispersion).
Also: Keine Tapeten und Leim-, Kasein- oder Dispersionsfarben. Statt dieser Materialien solche mit mineralischen Bestandteilen verwenden (z.B. Kalkanstrich, Mineral- oder Silikatfarbe).
Reduktion der Feuchtigkeit im/am Bauteil
1. Schritt: Feststellen, woher die Feuchtigkeit kommt (ev. mit der Unterstützung eines Fachmannes):
Mögliche Ursachen
- durch einen Sachschaden eindringende Feuchtigkeit
- z.B. Leck in einer Rohrleitung in einem Bauteil, Schaden im Dach/Dachrinne mit Feuchtigkeitseintrag, aufsteigende Nässe aus dem Untergrund durch fehlende oder schlecht verlegte Feuchtigkeitssperre, etc.
- Feuchtigkeit am Bauteil durch Kondensatprobleme
2. Schritt: Beheben des Schadens
- durch konstruktive bauliche Maßnahmen (mit der Unterstützung eines Fachmannes)
- durch Minimierung des Kondensatproblems
- hohe Oberflächentemperaturen
Diese erreicht man durch gut gedämmte Bauteile.
Hinweis: Manchmal treten Kondensatprobleme auch bei grundsätzlich gut gedämmten Bauteilen auf. Die Schuld dafür könnte an schlecht ausgeführten Konstruktionsdetails liegen - so genannten Wärmebrücken. Das sind Stellen in der Konstruktion, die schlechter als die umgebende Fläche oder auch gar nicht wärmegedämmt sind (z.B. Balkonanschluss, Kellerdeckenanschluss, Fensteranschluss ...). Das kann manchmal nur der Fachmann feststellen, z.B. mit einer Wärmebildkamera, oder mit einem Oberflächentemperatur-Messgerät und dann Lösungsvorschläge erarbeiten. Vorerst sollten Sie aber einmal für sich abklären, ob nicht einer der oben genannten oder folgenden Lösungsvorschläge ausreicht.
- Luftbewegung an den gefährdeten Flächen nicht durch große Kästen, Vorhänge oder ähnliches verhindern
- Durchgehend heizen (keine zu großen Temperatur-Unterschiede im Tagesverlauf)
- Türen zwischen beheizten und nicht beheizten Räumen geschlossen halten, sonst gelangt warme (und feuchte) Luft an die kalten Oberflächen des nicht beheizten Raumes; separat Lüften mit eigenem Fenster
- Das selbe gilt für nur wenig beheizte Räume: Türen zu den beheizten Räumen schließen und den Heizkörper auf die gewünschte Temperatur einstellen. NICHT mit der warmen Luft der anliegenden Räume temperieren; separat lüften mit eigenem Fenster
- Regulierung der Luftfeuchtigkeit durch richtiges LÜFTEN
Bei hohem Feuchtigkeitseintrag (Kochen, Duschen, Baden, Wäschetrocknen, in der Früh nach dem Schlafen etc.) immer sofort und an Ort und Stelle (nicht über andere Räume) die Feuchtigkeit weglüften.
Gelüftet wird bei möglichst niedrigen Außentemperaturen, wenn also die absolute Luftfeuchtigkeit draußen niedrig ist.
Vor allem häufiges Lüften im Winter bei tiefen Temperaturen bringt sehr viel. Dabei sollte man aber möglichst Stoßlüften (über kurze Zeit Fenster ganz auf und durchziehen lassen) und nicht Dauerlüften bei gekipptem Fenster (Dauerlüftung kühlt nur die Wandflächen aus - kontraproduktiv!).
- Als Alternative zum händischen Lüften besteht die Möglichkeit einer automatischen Wohnraumlüftung (mit Wärmerückgewinnung zusätzlich große Energieersparnis).
- Zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit kann das Aufstellen eines einfachen und günstigen Luftfeuchtigkeitsmessers (Hygrometers) sehr nützlich sein, der an besonders gefährdeten Stellen aufgestellt wird.
Den Keller nicht vergessen!
Alle oben genannten Maßnahmen gelten natürlich auch für Kellerräume. Dabei beachten, dass ungedämmte Kellerwände nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer (durch das angrenzende kühle Erdreich), eher niedrige Oberflächentemperaturen haben. Daher ist hier gerade auch im Sommer am besten die Luftfeuchtigkeit regelmäßig durch ein Hygrometer zu kontrollieren. In heißen, schwülen Sommern sollten ungedämmte Kellerräume möglichst nur bei kühlerem Wetter gelüftet werden.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
In derEnergieeinsparverordnung von 2009 (EnEV) gibt es detaillierte Vorschriften darüber, welche Kriterien neu zu errichtende Gebäude in Bezug auf ihren Energieverbrauch zu erfüllen haben.
Aber nicht nur für Neubauten gibt es Vorschriften, die unbedingt eingehalten werden müssen. Auch bei der Sanierung vorhandener Gebäude müssen nach EnEV 2009 bestimmte Kriterien erfüllt werden.
Zum Beispiel dürfen die U-Werte (früher k-Wert) von Außenbauteilen im Falle einer Gebäudesanierung bestimmte maximal zulässige Grenzen nicht überschreiten.
Hier einige Beispiele für maximal zulässige U-Werte die bei der Gebäudesanierung eingehalten werden müssen:
- Dachflächenfenster: 1,4 W/(m²K)
- Vorhangfassaden: 1,5 W/(m²K)
- Dächer und Dachschrägen: 0,24 W/(m²K)
- Flachdächer: 0,20 W/(m²K)
Je kleiner der U-Wert um so weniger Wärme geht verloren.
Das bedeutet, dass der gesamte Aufbau des jeweiligen Bauteils vorab erfasst werden muss und dann die Dicke und Qualität der Wärmedämmung festgelegt wird.
Natürlich übernehmen wir das als Energieberater für Sie und weisen Ihnen mit einer Unternehmererklärung die Einhaltung der EnEV nach.
Energieausweis
Die EU - Gebäuderichtlinie - Kurzinformation
Was verlangt die seit Januar 2003 gültige EU-Gebäude-Richtlinie?
Einen Energieausweis
- für jeden Neubau
- für jedes bestehende Gebäude bei Verkauf und Vermietung
Warum der Energieausweis für alle?
Anders als bei Autos oder Kühlschränken wissen Käufer oder Mieter von Wohnungen und Häusern zur Zeit nur wenig über deren Energiebedarf. Objektive Informationen sind Mangelware, Vergleichsmaßstäbe fehlen - noch. Mit dem verpflichtenden Energieausweis ergeben sich folgende Vorteile für Bauherr, Mieter, Käufer, Eigentümer und Wohnungsunternehmen.
Der Energieausweis
- sorgt für mehr Transparenz auf dem Immobilienmarkt, da der Energiebedarf von Gebäuden unkompliziert verglichen werden kann
- informiert objektiv und zeigt Einsparpotenziale auf
- dokumentiert den Stand der Technik des Eigentums
- dient als wichtiges Marketinginstrument
- ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz
Was enthält der Energieausweis laut EU-Gebäude-Richtlinie?
Gebäudehülle, Heizungsanlage, Lüftung, Warmwasserbereitung und eingesetzte Energieträger - all dies steht auf dem Prüfstand. Der Energieausweis zertifiziert jedoch nicht nur das Gebäude, sondern zeigt darüber hinaus auch Vorschläge zukünftiger Modernisierungen auf.